Als 2001 die neue Fluggesellschaft Swiss mit Milliardenhilfe des Staates aus der fallierten Swissair entstand, wurde nur einige Hundert Meter vom Bundeshaus entfernt - ebenfalls nach turbulenten Wochen und Tagen - unsere Theatergruppe "Stückwerk" gegründet. Zwar mussten wir trotz grosser Anstrengungen auf Subventionen verzichten, nichtsdestotrotz hoben auch wir rasch ab. Geblieben aus den rebellischen Anfängen ist unsere Liebe für Profiteroles und für Eigenproduktionen.


Unser Probelokal befindet sich in der Brunngasse und dort entwickeln wir unter der Leitung von Martin Gallati jeweils am Donnerstagabend zu später Stunde unsere Theaterstücke. 2004 war es ein erstes Mal soweit. Im Rohbau des Oktogon, wieder nur einen Steinwurf vom Bundeshaus entfernt, führten wir unsere erste Produktion "Aufzug defekt" auf, eine aus Improvisationen gesponnene Geschichte um eigensinnige Menschen in einem Mietshaus. In der Cinématte folge 2006 "Wonnebebende Liebe und kummervoller Tod, exemplarisch dargestellt anhand der tragischen Geschichte von Mademoiselle Marguerite Gautier, besser bekannt als Kameliendame". Dabei handelte es sich um eine La-Traviata-Adaption unter Einbezug von viel Multimedia. Unsere Hommage "Federicos letzte Reise" an den italienischen Filmemacher Federico Fellini fand 2008 wiederum in der Cinématte statt. Filmausschnitte und Livemusik der Band Silent Fish begleiteten das Geschehen auf der Bühne. 2011 verwandelten wir das Restaurant Union an der Brunngasse in ein Kabarett. Wir zeigten eine schwungvolle Revue zum Thema "Liebe, Reisen, ferne Länder", wobei Silent Fish einmal mehr für die Musik sorgte. Das Stück "Grüsse von hier, Wolfi" von 2013 in der Musikbörse Bern drehte sich um Postkarten, von denen die letzten noch im darauffolgenden Frühling zum Vorschein kamen. Am selben Ort brachen wir Ende 2015 in den Wilden Westen auf. Wir wollten wissen, wie gut wir sind, ein für alle Mal. 2018 hüllten wir uns in einer ehemaligen Fabrikationshalle der Wifag in «Dramatische Stoffe». Wir träumten von Seidenfoulards und Leinentüchern, tanzten mit Bügelbrettern und bemühten uns um tadellos gebundene Krawatten. Zusammen mit der Gruppe Wyler 60 standen wir 2020 vor der Aufführung einer freien Interpretation von William Shakespeares «Sommernachtstraum», als die Pandemie ausbrach. Wegen Corona blieb das Projekt leider unvollendet. Doch dann liessen wir in Hindelbank einen weissen Flickenteppich produzieren. Daraus entstand 2023 unser neustes Stück: «[ˈtɛpɪç]».


Wenn Sie unseren Verein unterstützen möchten, setzen Sie sich am Besten in eine unserer Aufführungen, oder noch besser: Sie kommen zu uns und werden gleichzeitig Mitglied unseres Vereins. Denn im Gegensatz zur Swiss, die schon bald wieder in fremde Hände überging, halten wir noch immer unseren eigenen Kurs.



Frühere Produktionen
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